Venedig – eine Aneignung
In der „Serenissima“ darf man nicht hoffen, etwas Neues zu sehen oder zu erleben, dachte die Autorin. Wider Erwarten fand sie in diesem lebenden Museum, in dem die Zeit verzögert zu sein scheint, in dieser Stadt schlechthin, die in einer endlos wirkenden Wiederholungsschleife dem Wasser abgerungen werden muss, nicht nur Muße, sondern auch Reflexionen der Geschichte, gespiegelt in der Gegenwart. Si begann, diese Überlagerungen mit der Kamera einzufangen. Und ihr wurde klar: Venedig ist schon lange da, aber jeder, der dorthin kommt, kann es sich auf seine Art aneignen. Wasser stellt das Grundmotiv der dort entstandenen Gedichte dar. Die dazugehörige Fotoserie zeigt Doppel- und Mehrfachbilder in Form von Spiegelungen, Rück- und Durchblicken. Venedig gehört schon lange nicht mehr sich selbst, es wird von Sehnsuchtsreisenden, von Künstlern und Touristen überschwemmt – angezogen von seinem Ruf, seinem Licht, und seiner Lage am Wasser, seinen Kanälen, Gebäuden und Plätzen. Sie trampeln nicht nur auf seiner Geschichte und in seinen Gassen herum, sondern versuchen auch, sich in seine Mauern einzuschreiben. Von dieser Aneignung erzählen die Fotos im zweiten Teil.
2023, Kunstkatalog, 104 Seiten, 53 Abbildungen
Erste Auflage
€ AT: 19 Euro, DE: 18,50 Euro
ISBN 978-3-903025-40-0
Zu bestellen unter kirstin.breitenfellner@aon.at